Die Wasser- und ehemalige Kornmühle befindet sich im Ortsteil Henneckenrode der Gemeinde Holle im Landkreis Hildesheim im Niederungsraum der Nette.
Zum Gesamtensemble gehören neben dem Mühlengebäude eine ehemalige Zementfabrik, der Schornstein sowie ein Turbinenhaus:
Den Mittelpunkt des im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnten Dorfes Henneckenrode bildet das Schloss, das um 1580 von Heinrich von Saldern im Stil der Weserrenaissance erbaut wurde. Das Mühlengebäude der zugehörigen Wassermühle wurde 1806 von den Grafen von Bocholtz in seine heutige Form zum Gästehaus umgebaut. Im Nachgang der Sanierung durch die Erbauberechtigten von 2003 bis 2008 wurde im Jahr 2011 der Schornstein erneuert und 2021 die Fassade des Mühlengebäudes saniert.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Wasserkraft erstmalig auch industriell genutzt: Im Jahr 1838 baute der damalige Gutspächter Lax jenseits des Mühlgrabens eine der ersten Zementfabriken Norddeutschlands. Dieser Anbau erfuhr im Zuge von mehreren Nachnutzungen zahlreiche Umbauten.
Der zur Zementfabrik gehörende, 22 Meter hohe Schornstein, wurde zwischen 1875 und 1920 zum Kalkbrennen genutzt. Auf dem Stich des Mühlengebäudes ist der Schornstein wie damals üblich im Gebäude selbst positioniert dargestellt. Das Erbauungsalter des Schornsteins lässt sich mangels Bauunterlagen im Bistumsarchiv nur schätzen, und zwar etwa auf 1875. Dies stützt sich vor allen Dingen auf ein Foto aus dem Nachbardorf Schlewecke von 1886. Dort wurde im Jahr 1863 ebenfalls eine Zementfabrik erbaut. Dieser Schornstein wurde bis etwa 1916 zum Kalkbrennen genutzt. Der Henneckenroder Schornstein wurde teilweise aus Ziegelsteinen aus Schlewecke erbaut.
Lange Zeit verfiel der über 100 Jahre alte Industrieschornstein, der als Landmarke aus der hügeligen Landschaft hervorragt. Ebenso prägend war jahrzehntelang das Klappern der Störche, die bis 1977 den Horst auf der Spitze des Schornsteins bewohnten. Damals war der malerisch gelegene Schornstein mit dem Nistplatz ein beliebtes und im ganzen Landkreis bekanntes Ausflugsziel und noch heute wird das Areal in Erinnerung an diese Zeiten als "Storchennest" bezeichnet.
Bei der Sanierung im Jahr 2011 war es daher auch gemeinsames Ziel aller Beteiligten, den Weißstorch im Nettetal wieder anzusiedeln. Daher ersetzte der Maurerfachbetrieb die Krone sehr aufwändig und installierte eine Nisthilfe für den Weißstorch: